Das Unbewusste in der visuellen Kommunikation

Übermittlung von Informationen und Mitteilungen, die wir über das Sehen wahrnehmen, werden bewusst oder unbewusst im Gehirn gespeichert. Wenn wir etwas sehen wird das Gesehene permanent mit den im Gehirn gespeicherten Informationen verglichen.

Zu Hause, in vertrauter Umgebung, findet dieser Prozess genauso statt wie unterwegs. Im Normalfall merken wir das nicht, aber wenn wir noch im Augenwinkel eine schnelle Bewegung wahrnehmen, drehen wir den Kopf, um genauer hinzusehen oder bleiben wie automatisch stehen.

Des Nachts, wenn das Sehen eingeschränkt ist, wir nur Umrisse erkennen, interpretieren wir in Schatten und Gegenstände Tiere oder Unholde oder anderes mehr, weil wir die Bilder nicht eindeutig mit Bekanntem verknüpfen können. Je nach seelischer Befindlichkeit sind wir dann ängstlicher.

Wenn wir abstrakte Bilder betrachten, wird das Gesehene bewusst und unbewusst mit schon mal Gesehenem, vorhandenen Eindrücken und Erfahrungen verglichen. Irgend etwas spricht uns dann an oder stößt uns ab oder es langweilt uns. Dessen werden wir uns dann bewusst.

Die ursprüngliche Intention für diese Bilderserie "Das Unbewusste in der visuellen Kommunikation" war der Gedanke abgetragenen und alten Stoffen eine neue Funktionalität zuzuweisen, vergleichbar mit persönlichen Erfahrungen, die längst vergessen schienen, die durch ein bestimmtes Ereignis plötzlich wieder präsent sind und eine neue Erkenntnis, eine neue Einsicht oder einen neuen Standpunkt zu einer Situation hervorrufen.

Sowohl als Symbol für eine Transformation der Vergangenheit in etwas Neues als auch als eine Metapher für gespeicherte Eindrücke und Lebenserfahrungen, die uns in bestimmten Situationen unbewusst behindern oder voranbringen, empfinde ich dieses Material und dessen neue Verknüpfung als sehr gut geeignet meine unbewussten inneren Bilder ins Bewusstsein zu tragen.

Gleichzeitig bleibt jedem Betrachter die Möglichkeit sich seinen eigenen Assoziationen zu den Bildern hinzugeben und in seinem Unbewussten zu verweilen. Die Besonderheit dieser Bildobjekte zeigt sich in der doppelten Symbolik des Materials und dessen Verarbeitung, die sich in Strukturen, Charakteren und reliefartiger Oberflächenbeschaffenheit, einer in den Raum greifenden Dreidimensionalität, widerspiegelt.