die Materialien

"Protagonisten"

nenne ich die in feine Stoffstreifen zerschnittenen "Flicken". Zu Stoffknäueln aufgewickelt, farblich sortiert, sind sie die Substanz meiner geknüpften Bilder. Die unterschiedliche Beschaffenheit der abgetragenen Kleider und deren Geschichten, wenn sie erzählen könnten, sind für mich eine Metapher für das Unbewusste. Unser Gehirn speichert unvorstellbar viele Informationen, die permanent im "Jetzt" abgerufen und mit den gespeicherten Informationen verglichen werden. Dieses uns hauptsächlich unbewusste Vergleichen, steuert uns und führt uns zum Handeln oder Nichthandeln.

Genauso unvorstellbar, wie die Abläufe in unserem Gehirn und dessen gespeicherten Lebenserfahrungen, sind die Geschichten dieser einzelnen Stoffknäuel, die neu verarbeitet, "bunt zusammengeknüpft" eine ganz andere Funktionalität erhalten, ein neues Bild erzeugen, durch interessante Farbigkeiten, dreidimensionalen Formen, in uns das Unbewusste ansprechen, das sich als Gefühl oder Stimmung, leicht undefinierbar, oder als Vergleich beim Versuch das Gesehene einzuordnen, äussert.

Kleider, Wäschestücke, Stoffreste aus verschiedenen Jahrzehnten werden zusammen verarbeitet. Allein die gewünschte Farbigkeit ist massgebend für die Verknüpfung mit anderen Stoffstreifen und dies sehe ich wieder als ein Symbol dafür, wie unser Gehirn Erlebnisse, Eindrücke und Erinnerungen verknüpft und als Gefühl, als Gedanke oder als Entschluss ins Bewusstsein transformiert.

Flickengalerie